Die Welt ist zu schön, um darüber hinweg zu fliegen

Der Norden von Western Australia

Am Morgen des 6.10. verlassen wir Katherine Richtung Westen auf dem Victoria Highway. Die Strecke wird im Reiseführer als eintönig beschrieben, wir empfinden sie aber nicht so. Auf den ersten Hundert km fahren wir durch zwei Buschbrände, beide mit einer Ausdehnung von fast 900 km2. Buschbrand klingt schlimm, in Realität sind es aber nur Bodenfeuer, die die Straße nicht gefährden. Das trockene Gras brennt ab, lebende Bäume werden leicht angekokelt und es entsteht sehr viel Rauch. Das Totholz verbrennt zu Asche und hinterlässt weiße Schattenrisse auf dem schwarzen Untergrund. Löschen tut hier niemand, es sind ja auch keine Siedlungen in der Nähe. Der Vegetation tut das gut, schon oft haben wir gesehen, wie schnell auf verbranntem Boden frisches, grünes Gras keimt und wie die Bäume wieder grün austreiben. Nur die Tiere werden aufgestört, so viele Wallabies haben wir untertags noch nicht gesehen und auch noch nie so viele kreisende Raubvögel.

Rauch von Buschbränden schränkt die Sicht ein
Victoria River Roadhouse: hier gibt es Fettgebackenes und Instant Kaffee

Kurz vor dem Victoria River Roadhouse verändert sich die Landschaft. Hier fließt der breite Victoria River inmitten eines breiten Canyons. Auf halber Strecke zwischen dem Roadhouse von Timber Creek und der Grenze nach Western Australia beginnt das Gebiet, in dem Baobab Bäume wachsen. Diese Bäume fanden wir schon in Afrika toll. Wir freuen uns sehr, sie auch hier anzutreffen. Sie sind typisch für die Landschaft der Kimberley Region, der wir uns nun nähern. Fast alle tragen eiförmige Früchte, die wie Weihnachtskugeln in den sonst kahlen Bäumen hängen. Der frische Austrieb steht kurz bevor, bzw. ist an manchen Bäumen auch schon da. Hier werden sie Boabs genannt. Man vermutet, dass Samen oder auch ganze Bäume von Madagaskar nach Westaustralien angetrieben wurden und sich hier verbreitet haben.

Baobab, hier Boab genannt
Manche von ihnen sehen aus wie mit Wurzeln nach oben eingepflanzt

An der Grenze nach Western Australia erwartet uns nicht nur eine Zeitumstellung (1,5 h gewonnen), sondern auch eine Lebensmittelkontrolle. Die Einfuhr von Obst und Gemüse ist nämlich grundsätzlich verboten. Das wussten wir vorher und haben unsere Vorräte entsprechend aufgegessen. Die Dame stellt sich freundlich vor „My name is Wendy“, steigt dann ins Wohnmobil und nimmt sich unseren Kühlschrank, unsere Küchenschränke und unseren Müllbeutel vor. Aber: alles clean bei uns! Das dumme ist nur, dass wir nun nach Kununurra fahren müssen, um dort Obst und Gemüse für die nächsten Tage am Lake Argyle einzukaufen. Das bedeutet einen Umweg von 70 km! Trotz der durch die Zeitumstellung gewonnenen 1,5 h ist es bereits am Dämmern, als wir am Campingplatz am Lake Argyle ankommen. Es wird wegen der Zeitumstellung nämlich sehr viel früher dunkel (17:30) als im Northern Territory.

Der Campingplatz liegt wunderschön mit Blick auf den See und die Berge und ist bekannt für seinen Infinity Pool. Der ist allerdings bei näherem Hinsehen schon etwas in die Jahre gekommen. Trotzdem ist es ein schöner Ort, um sich abzukühlen.

Anfahrt nach Lake Argyle
Endlich am See
Der berühmte Infinity Pool im Lake Argyle Resort

Der Lake Argyle ist ein abgelegener Stausee in der Kimberley Region und ist umgeben von völlig unerschlossenem Gebiet. Zum See gibt es nur eine einzige Straßenzufahrt, nämlich die, die zum Bau der Staumauer angelegt wurde. Der Staudamm wurde 1972 gebaut und staut den Ord River zu einem ca 1000 km2 (in der Regenzeit bis zu 3000 km2) großen See auf. Er fängt das Wasser, das über den Fluss in der Regenzeit eingebracht wird auf und dient zur Bewässerung von 150 km2 Ackerland in der Nähe von Kununurra. Vor dem Staudamm floss das Wasser ungenutzt ins Meer ab. Die Idee war gut, die Realität sah aber anders aus, wie bei vielen Eingriffen in die Natur in Australien. Die Baumwollernte fiel Schädlingen zum Opfer, Reis gedieh nicht. Man verlegte sich dann auf den weniger lohnenden Anbau von Mangos und Kichererbsen. Heute ist man dabei, die Mangoplantagen zu roden und wieder Baumwolle anzubauen, mittlerweile gibt es schädlingsresistentere Sorten. Als Nebeneffekt wird auch noch Energie mit vier Turbinen a 7.5 MW gewonnen. Früher wurde damit noch eine Diamantmine versorgt, die aber mittlerweile stillgelegt ist.

Mit dem Auto kann man vom Campingplatz noch bis zu zwei Aussichtspunkten und einem Picknickplatz unterhalb der Staumauer fahren. Von hier fließt der Ord River in seinem natürlichen Flußbett weiter Richtung Kununurra und dann ins Meer.

Vom Aussichtpunkt sieht man auf die Staumauer und einen winzigen Bruchteil des Sees
Die Staumauer, komplett ohne Beton gebaut
Der Ord River ist der Auslauf des Sees
Wenige Boote teilen sich 1000 km2 Wasserfläche

Wir bleiben einige Tage hier und machen am letzten Tag eine Sunset Cruise auf dem See. Insbesondere Peter war etwas am Zweifeln, ob das bei der Hitze eine gute Idee ist, da die Fahrt schon um zwei Uhr losgeht und es da noch vier Stunden bis zum Sonnenuntergang sind. Aber die Fahrt ist ein voller Erfolg. Ein stark motorisiertes Schiff fährt weit auf den See hinaus und stoppt zweimal zum Schwimmen. Im See gibt es zwar 25.000 Süßwasserkrokodile, aber die leben in Ufernähe und wir baden weit weg vom Ufer. Wir sehen einige Süßwasserkrokodile und sie wirken gar nicht bedrohlich. Sie sind klein und haben eine ganz spitze Schnauze, perfekt zum Fangen von Fischen, aber nicht, um Menschen anzugreifen. Außerdem sehen wir Wallabies mit Babys im Beutel und viele Vögel!

Mit viel Power geht es über den See
Wir sind da, wo er hinzeigt
Ein einsamer Pelikan
Süsswasserkrokodil
Wallaby mit schon recht großem Baby im Beutel
Termitenhügel

An Bord gibt es unbegrenzt Getränke und es werden reichlich Häppchen serviert. Das Highlight ist dann der Sonnenuntergang mit Bier, Sekt (Champagne), Wein so viel man will. Serviert wird im Wasser, bzw. die Bierdosen werden den Badenden zugeworfen! Man treibt mit seiner Pool-Nudel und seinem Glas dahin und genießt das Bad. Das gehört anscheinend seit 40 Jahren zu dieser Sunset Cruise, wie uns ein 80-jähriger Mitbader berichtet. Er ist frisch im Ruhestand und mit seiner Frau auf dem Rückweg von einer 6 monatigen Reise mit dem Caravan durch Western Australia. Wir googeln ihn später (Wir sind ja nicht neugierig, nur interessiert) und er stellt sich als hochinteressante Person heraus. Wohnhaft in Darwin, Arzt und Pilot, Offizier bei der RAAF, verantwortlich für die Evakuierung der Stadt Darwin nach dem Zyklon Tracy, Arzt und Pilot beim Royal Flying Doctor Service und Arzt bei unzähligen paraolympischen Spielen. Obendrein 2020 ausgezeichnet als „Northern Territory Australian of the Year“.

All you can drink...
...bis die Sonne untergeht

Auch die restlichen Mitfahrer sind coole Outback Typen. Eine Gruppe von jungen Männern, die Sprengstoffexperten sind, eine Frau in einem pinkfarbenen Tutu, die mehrere solcher Dinger dabeihat und großzügig verleiht. Damit springt man dann ins Wasser und findet es lustig! Da es so warm ist, trocknet alles ganz schnell am Leib!

Wir haben jede Menge Spaß und das Ganze für 60 € pro Person!

So sieht man Peter selten!

Am Morgen des 9.10. fahren wir zurück nach Kununurra und schauen uns die Sehenswürdigkeiten dort an. Es sind so viele nicht! Die Ord River Irrigation Area (das bewässerte Gebiet), die Ord River Querung Ivanhoe Crossing (4 WD) und eine Werkstatt, in der Zebrastones geschliffen und poliert werden. Zebrastones sind eigenartig gestreifte mikrokristalline Sandsteine, die man weltweit nur an einer Stelle, nämlich am Ostufer des Lake Argyle findet. Im Laden findet man allerlei aus Zebrastein, geschnitzte Figuren, Kugeln und jede Menge Anhänger.

Zwischen Lake Argyle und Kununurra
Wie groß die Boabs sind, sieht man erst mit mir als Größenvergleich
Ivanhoe Crossing bei Kununurra: ab hier nur noch 4WD
Die erste Baumwolle im Ord River Valley ist schon geernet
Sie muss nur noch gesäubert werden
Eingang zur Zebrastein Schleiferei
Hier gibt es auch hochpreisige Dinge
Die Streifen und Punkte im Stein sieht man besser von vorne

Anschließend kaufen wir uns noch einen kleinen Ventilator. Unsere Klimaanlage kühlt nämlich sehr effektiv über dem Bett, aber nicht an unserer Sitzgruppe. Der Ventilator wirkt da Wunder, weil er die Kälte gleichmäßig verteilt! In der Mini Mall vor dem Supermarkt haben wir ein eher negatives Erlebnis. Eine kleine Gruppe von Aborigine Kindern (ca. 8 bis 10 Jahre alt) wird von der Security in völlig akzeptablem Ton aufgefordert, nach draußen zu gehen, unbegleitete Kinder sind nämlich nicht erwünscht. Ein Mädchen rastet völlig aus, beschimpft ihn als Motherfucker, schreit herum und tritt gegen die Wand. Trotz mehrfacher Ansprache geht das Geschrei weiter. Ein alter Aborigine spricht die Kinder ebenfalls an. Daraufhin bewerfen sie ihn mit einer  Getränkedose, die natürlich platzt. Unglaublich! Zu dieser Respektlosigkeit passt das Plakat, das ich in einem Roadhouse gesehen habe.

Humbugging ist emotionale Erpressung älterer Menschen

Die ganze Aborigine Frage ist uns ein Mysterium. Man nennt sie hier ja politisch korrekt „Original Owners“ und würdigt sie in unzähligen Schildern als Bewahrer des Landes. Meistens sieht man sie in den Parkanlagen oder im Schatten auf einem Parkplatz, wo sie sich malerisch am Boden lagern. Leider lassen sie ihren Müll einfach um sich herum liegen, da kommt dann ein weißer Arbeiter und sammelt ihn vor ihren Füßen ein. Unterwegs sind sie immer barfuß! Vor vielen ihrer Häuser herum schaut es aus, als hätte man seit Jahren den Müll einfach aus dem Fenster geworfen. Es gibt sicher auch andere „Original Owners“ aber die im öffentlichen Raum prägen natürlich den Eindruck. Australische Reisende äußern sich dazu nur mit: „It’s a shame“. Die Aborigine Ansiedlungen außerhalb der Städte sind nicht zugänglich. Sie liegen weit ab vom Highway und die Einfahrt ist für Fremde nicht erwünscht. Möglich, dass hier die traditionelle Lebensweise für ein besseres Leben sorgt. Man hat den Ureinwohnern allerdings auch lange übelst mitgespielt, von Ausbeutung bis hin zu Versklavung. Als Viehtreiber wurden sie mit Lutschern „entlohnt“, als Perlentaucher gekidnappt und wenn sie „nutzlos“ geworden waren, einfach irgendwo ausgesetzt. Die Kinder wurden ihnen weggenommen und in Waisenhäuser gesteckt. Da wurden die Jungen als Farmarbeiter und die Mädchen als Haushaltshilfen „ausgebildet“. Also ist die Aussage „It’s a shame“ ein zweischneidiges Schwert, weil sie auch für das Verhalten der weißen Siedler in der Vergangenheit steht!

Auf dem Campingplatz in Kununurra werden wir sowohl mündlich, als auch später per SMS gewarnt, nichts über Nacht draußen zu lassen. Aufgebrochen wird eher nicht, aber mitgenommen, was offen herumliegt. So hat Peter im Kakadu Park seine Plastikschlappen eingebüßt, die wir bis dahin nachts immer vor dem Auto stehen gelassen haben. Kein großer finanzieller Verlust, aber im Outback schwierig zu ersetzen.

Am nächsten Morgen stehen wir kurz vor Sonnenaufgang auf und sind um 6:30 am Start im Mirima Nationalpark zu einer kurzen Wanderung.

Rollstuhlgerechter Weg im Mirima Nationalpark
Blick von einem Aussichtspunkt ins Tal des Ord Rivers
Diese Felsen sind typisch für den Park
Kapok Baum
Kapok Frucht

Der Mirima NP soll dem Purnulula Park ähneln, der nur per 4 WD oder Flugzeug zugänglich ist und auch viel größer ist. Ursprünglich wollten wir uns einen Rundflug dorthin leisten, nehmen aber in Anbetracht des diesigen Wetters Abstand. Ein anderer Reisender erzählt uns später, dass sie es versucht hätten, der Pilot aber auf halber Strecke hätte umkehren müssen wegen schlechter Sicht infolge von Buschbränden.

Dank unseres frühen Aufstehens sind wir früh auf der Straße. Es geht auf dem Great Northern Highway quer durch die Kimberley Region . Anfänglich ist die Landschaft noch sehr vielfältig, Berge und Boabs begleiten uns. Unterwegs gibt es nur das Doon Doon und das Warnum Roadhouse (Peter meint, hier möchte man nicht tot über dem Gartenzaun hängen) und als nächsten Ort das 358 km von Kununurra entfernte Halls Creek (1500 Einwohner). Hier wollte ich eigentlich übernachten, wir werden aber von verschiedenen Seiten gewarnt: safety problems! Nach Fitzroy Crossing, der nächsten Ansiedlung sind es nochmal 289 km, das schaffen wir gerade noch vor der Dämmerung. Nachts will man wegen der Wildwechsel (Kühe, Wallabies) nicht unterwegs sein.

Great Northern Highway
Irgendwo zwischen Halls Creek und Fitzroy Crossing
Es wird allmählich später und wir sind immer noch nicht da
Dann ist er erreicht, der Fitzroy River
Blühender Baum am Campingplatz

Die Fitzroy River Lodge macht tatsächlich einen besseren Eindruck als Halls Creek. Hier ist zwar in der Bar die Hölle los (Freitagabend), aber die Atmosphäre ist entspannt. Die Lodge liegt direkt am Fitzroy River. Alle Gebäude (Bar, Restaurant, Motel) stehen auf Stelzen, bzw. auf Poldern (Waschräume des Campingplatzes und Swimming Pool). Der Fluss selber, bzw. sein fast trockenes Flußbett liegt nochmal 8 m tiefer. Der Great Northern Highway überquert den Fluss neben der Lodge auf einer ganz neuen Brücke, die erst im Dezember 2023 eröffnet wurde. Die alte wurde vom Hochwasser 2022/2023 zerstört. Man kann sich wirklich nicht vorstellen, was hier in der Regenzeit abgeht. 

Am nächsten Morgen schauen wir uns den Ort Fitzroy Crossing an (1200 Einwohner, 90 % Aborigines). Es gibt einen Swimming-Pool, eine Schule, eine Polizeistation, ein Krankenhaus und eine völlig verschlampte Siedlung. Unglaublich! Viel schlimmer geht es wirklich nicht. Den im Prospekt des Fremdenverkehrsamtes beworbenen alten Ortskern von 1890 finden wir nicht, kein einziges Hinweisschild weit und breit. Nichts wie weg!

Diese beiden gut gelaunten Wanderer haben noch gut 5 km bis in den Ort vor sich
Ab Fitzroy Crossing wird es eintönig! Rechts verbrannte Erde, links trockenes Gras
Einzige Abwechselung sind die Termitenbauten

Unser Ziel ist Derby (3000 Einwohner). Ein anderer Reisender meinte, dort wäre er vor 20 Jahren gewesen und hätte es furchtbar gefunden, nichts als betrunkene Aborigines. Wir fahren trotzdem hin und siehe da, hier gab es eine Wendung zum Besseren. Der Ort ist geprägt von schönen Rasenflächen mit einer Allee von wunderbaren Baob Bäumen. Es gibt drei Schulen, ein Schwimmbad, eine School oft the Air Niederlassung, Polizei, Krankenhaus, Tourist Info, alles neu und gepflegt! Auf der Mole (Jetty) angeln einige Aborigines, im kleinen Park wird eine Party gefeiert. Die Leute sind freundlich, grüßen sogar und sind zu einer Unterhaltung bereit. Überall in der Stadt stehen schöne Tafeln in Form von Baobabs, die historische Events beschreiben.

Auf der Karte liegt Derby auf einer Landzumge umgeben vom Meer. In der Realität ist es aber an drei Seiten von lehmigen Matschebenen und Mangrovensümpfen umgeben. An der Mole etwas außerhalb der Stadt können nur bei Flut Schiffe anlegen. Der Ebbe und Flut Unterschied beträgt nämlich 10 m. Früher wurden hier Rinder verschifft, heute Erz aus nahegelegenen Minen. 

Prison Tree in Derby. Angeblich wurden im Baum Gefangene über Nacht eingesperrt
Mole in Derby bei Ebbe mit Matsch im Vordergrund
Am Abend bei Flut. Das Meer bleibt schlammfarben!

In der Stadt gibt es ein besonderes Kunstprojekt namens „Sculptures on the Marsh“. Die Idee dazu hatte der lokale Künstler Mark Norval, der hier auch sein Atelier hat. Leider war es während unseres Besuchs geschlossen. Mark Norval ist auch ein großer Förderer von lokalen indigenen Künstlern.

Kimberley Moon Rise Girl
Contemplation
Outback Football
Kimberley Ringer
Family

Am besten wirken die Figuren bei Sonnenuntergang. Man schafft es allerdings kaum, sie während dieser kurzen Zeit alle anzuschauen. Wir schaffen es auch deswegen nicht, weil wir in ein Gespräch mit einer jungen Frau verstrickt werden, die mit Mann und Kind am Rande der Matschebene sitzt. Sie stellt sich als ziemliche Verschwörungstheoretikerin heraus. Aber wenn man hier freiwillig lebt, muss man schon besonders gestrickt sein.

Das sehen wir auch abends, als wir uns beim beliebtesten Takeout der Stadt Fish und Chips holen. Abenteuerliche, völlig verstaubte Männer mit Hüten wie aus dem wilden Westen holen sich hier Essen. Entsprechend sind die Portionen! Von den Pommes, die zum sehr leckeren Barramundi Filet gereicht werden, könnte eine vierköpfige Familie ohne Probleme satt werden.

Unterwegs nach Broome
Flußquerung
Rinderherde am Wegesrand

Broome und Derby könnten gegensätzlicher nicht sein. Broome ist ein beliebter Ferienort und hat wunderbare weiße Strände und türkisfarbenes Wasser zu bieten. Der bekannteste Strand ist der 22 km lange Cable Beach, der so heißt, weil hier das 1889 zwischen Java und Broome verlegte Unterseekabel ankam.Die bekannteste Touristenattraktion am Cable Beach sind die abendlichen Kamelsafaris und der Sonnenuntergang. Baden kann man hier auch, es gibt keine Krokodile und keine giftigen Quallen!

In Broome gibt jede Menge nette kleine Läden und die Hauptstraße ist von Cafes gesäumt, in denen man schön im Schatten von Bäumen sitzen kann. Broome war Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts das Zentrum der Perlentaucherei und deckte 80% des Weltbedarfs an Perlmutt. Chinesen, Japaner und Südsee Insulaner arbeiteten hier als Perlentaucher auf fast 400 Schiffen. Dann kamen die Zuchtperlen auf und Perlmutt Knöpfe wurden durch Kunststoff Knöpfe ersetzt. Broome versank in die Bedeutungslosigkeit bis es für den Tourismus entdeckt wurde! Es gibt vier große Campingplätze und unzählige Hotels und Ferienanlagen. Nur den Flughafen haben sie mitten in der Stadt gelassen!

Auf dem Campingplatz stehen wir unter Palmen und es ist dank der Lage am Meer längst nicht so heiß wie im Inland. Eine stete Brise trägt auch zum angenehmeren Klima bei. Da bleiben wir gerne ein paar Tage und genießen das tropische Paradies.

Straße in Broome
Altes Kino
Halboffener Kinosaal
Japanischer Friedhof. Hier liegen viele Perlentaucher begraben
Aussicht auf die Roebuck Bay
Mangrovenwald vor der Stadt
Hier besser nicht baden! Es könnte Krokodile geben
Town Jetty
Zum offenen indischen Ozean liegt der Cable Beach
Weitläufiger Strand wie in Holland, nur wärmer und mit Palmen
Die Kamelkarawane kommt von der Sunset Tour zurück

2 Antworten

  1. wieder ein toller Bericht. In vielen Bildern und Beschreibungen erinnern wir uns an unsere Australienreise,.
    interessant ist das Bild vom “ Ivanhoe Crossing bei Kununurra“ . Wir sind diesen gefahren, da wir einen 4WD gemietet hatten.
    Auch Broome hat uns sehr gut gefallen.
    Weiterhin eine tolle Riese und lasst keine Schuhe draußen stehen. :-))

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