Unterwegs mit unserem Wohnmobil Balu

Die Welt ist zu schön, um darüber hinweg zu fliegen

Bye Bye Oman

Tag 090 (10.02.2020)

Heute heißt es Abschied nehmen vom Indischen Ozean bzw. dem Arabischen Meer, wie es hier heißt. Über Salalah (Rekord Einkaufszeit bei Lulu von 20 min) geht es zuerst auf einer Nebenstraße ins Dhofar Gebirge (Abschied von den Kühen) hoch und dann ab in die Wüste. An ihrem Rand liegt eine Kontrollstation der Polizei. Man wundert sich, was sie überwachen soll. Den Verkehr auf der Überlandstraße und wozu?
Die Wüste ist sehr, sehr eintönig, erst trockene Erde, später überwiegend Kies. Auf den ersten 100 km sehen wir noch Wegweiser zu Farmen! Unsere 4×4 Kollegen, die bereits am Vortag losgefahren sind, um sich in der Wüste zu erproben erzählen von einem Gespräch mit einem dieser Farmer. Sie bewässern mit Grundwasser und bauen Viehfutter an für die Kamele und Kühe im Dhofar. Die Brunnen gehen auf 60 m Tiefe, vor 10 Jahren waren nur 30 m Tiefe notwendig. Da ist klar, dass der Grundwasserspiegel rapide sinkt. Im Dhofar braucht man aber Heu für die Kühe und Kamele. Das wird sogar aus über 1000 km Entfernung aus El Ain, VAE, durch die Wüste hindurch angefahren. Einige aufgegebene Farmen sehen wir auch, Baumgerippe und verlassene Häuser, dann kommt nur noch Nichts. Unser Stellplatz war beschrieben als „Platz am Quitbit Resthouse“. Ich habe mir eine Tankstelle mitten in der staubigen und windigen Wüste vorgestellt und überlegt, dass der Einkauf von frischem Fisch in Salalah vielleicht keine gute Wahl war. Grillen im wehenden Sand ist nicht so spaßig. Aber wir werden positiv überrascht. Eine Shell Tankstelle, zwei Imbissbuden und dahinter ein verlassenes Motel in einem von einer Mauer umgebenen Garten. Wir parken an der alten Tankstelle, umgeben von Palmen und Büschen in denen natürlich einiges an Müll liegt. In einer Baracke wohnen die Tankwarte und die Betreiber der Imbissbuden und unzählige Katzen, die von den Speiseresten leben. Aber windgeschützt! Nur leider gibt es Unmengen von Fliegen und, wie sich nachts herausstellt, auch Moskitos. Nachts um zwei ist es Peter leid und holt das Moskitonetz aus der Garage. Dann ist Ruhe! Aber man muss das positiv sehen: wenigstens haben wir das Moskitonetz nicht umsonst 10.000 km durch die Gegend gefahren. Aber dass wir es mitten in der Wüste brauchen würden, hätten wir nicht gedacht.

Tag 091 (11.02.2020)

Heute haben wir nur eine kurze Fahrstrecke von 240 km. Es weht deutlich stärker und der Wind treibt Sand durch die Gegend.

Unser neuer Stellplatz ist dem völlig ausgesetzt. Wir stehen am Rand der Schnellstraße auf dem Parkplatz eines Spielplatzes. Der nächste und einzige kleine Ort in der Umgebung, Hayma, liegt 10 km entfernt und ist auch nicht gerade idyllisch, besitzt aber auch einen Spielplatz. Warum man als Bewohner dieses Ortes 10 km weiterfahren sollte, um einen Spielplatz mitten in der Wüste aufzusuchen erscheint uns nicht nachvollziehbar. Wir wettern ab, so gut es geht. Da hilft es, dass die Nachbarn aus einer Saftflasche Rotwein ausschenken! Auch die Nacht wird unruhig!
Wenn man darauf fährt, erscheint einem die Fernstraße Salalah-Maskat als wenig befahren. Schläft man an ihrem Rand, sieht man das anders, obwohl der Verkehr nachts deutlich abnimmt. Hauptsächlich sind hier LKWs, Busse und Militärfahrzeuge unterwegs. Alle fahren sehr rücksichtsvoll, weichen beim Überholen immer auf den Randstreifen aus, so dass man wunderbar vorbeikommt. Von Kathrin in Salalah haben wir gehört, dass stündlich ein Fernbus von Salalah nach Maskat fährt, 12 h unterwegs ist und nur 7 OMR (ca. 20 €) kostet. Dem kann man auch Post mitgeben oder sich Waren mitbringen lassen. So bezieht sie ihr Hundefutter aus Maskat. Pro Artikel zahlt man 1 OMR (2.50), egal ob Brief oder ein Sack Hundefutter.

Tag 092 (12.02.20209)

Heute haben wir viel Weg vor uns, ca. 460 km, und auch eine Stadt auf der Strecke, die wir anschauen wollen. So sind wir bereits vor Acht Uhr auf der Straße und wechseln uns ab, weil es gar zu eintönig ist. Zur Abwechslung weht heute der Sand nicht von rechts nach links, sondern von links nach rechts.

Dieses Bild lässt sich auch zum Leben erwecken um ein Gefühl für die Situation zu bekommen

https://youtu.be/GrUiTi3KtsE

https://youtu.be/_IqFHzgD_2Y (Videowiedergabe auf HD stellen)

Die Straße wird ab Hayma auf 4 Spuren ausgebaut, was uns unnötig erscheint angesichts des mäßigen Verkehrs. Aber es ist die Hauptanbindung von Salalah und auch des neuen Gebietes von Duqum an der Küste, sozusagen deren Lebensader. Es gibt nur sehr wenige Orte unterwegs. Wir fahren über einen nett gestalteten Kreisverkehr in einen, um zu tanken. Neben der Tankstelle hat der Wind schon viel Sand an der Mauer abgelagert. Auch hier mitten im Nirgendwo eine Neubausiedlung.

Die armen Gastarbeiter, die diese Straße bauen, können einem leidtun. Sie leben in Barrackenstädten mitten im Nirgendwo und arbeiten in Staub und Sand und großteils des Jahres bei unerträglicher Hitze.
Wir sind froh, als wir die Wüste hinter uns lassen und Adam (25.000 Einwohner) erreichen. Adam war in alten Zeiten (also vor 1970) die erste Oasenstadt, die die Karawanen nach Durchquerung der Kieswüste aus dem Süden kommend erreicht haben. Sie bestand aus mehreren Stadtteilen in Form von kleinen Unterstädten in den großen Palmengärten. Alle aus Lehm gebaut mit Mauern und Wehrtürmen. Wir haben nur die Koordinaten zu einem Parkplatz nahe einer dieser Städte und wissen nicht genau, wo wir gehen sollten. Aber kaum parken wir, sind noch nicht mal ausgestiegen, hält schon ein junger Omani an und fragt, ob er uns in die Stadt fahren soll. Wir steigen kurz entschlossen zu und fahren keine 500 m. Das hätten wir auch laufen können. Aber unser Gastgeber Jalal lässt es sich nicht nehmen, mit uns durch die Stadt zu gehen und uns die Häuser zu zeigen, in denen man noch die alte Deckenbemalung sieht.

Er hätte Zeit, er würde 500 km entfernt auf den Ölfeldern arbeiten und hätte zwei Wochen frei. Er arbeitet zwei Wochen dort und fährt dann für zwei Wochen heim zu seiner Familie in Adam. Er führt uns noch in eine zweite Stadt, die älter und seiner Meinung nach viel besser ist. Dort gibt es auch noch eine verlassene Moschee und er zeigt uns das Haus, in dem sein Großvater als Kind noch gelebt hat. Gebaut wurden die Lehmhäuser in mehrstöckiger Bauweise.

Nach der „Wende“ mit Sultan Qaboos sind dann die Bewohner der alten Städte umgezogen in neue Häuser, die daneben erbaut wurden. Die alten Stadtteile verfallen nun, bis auf eine, die renoviert wird, aber leider momentan noch geschlossen ist.
Dann steigen wir wieder ins Auto und fahren durch den Ort. Unterwegs gabeln wir noch Ingrid und Manfred auf. Jalal zeigt uns die neuen Häuser seines Vaters, Bruders, Opas etc. und hält kurz bei sich zuhause an. Er fragt uns, ob wir nachher noch einen Kaffee bei ihm zuhause trinken wollten, er hätte gerade seiner Frau Bescheid gesagt. Wir gehen aber nicht gleich hinein, sondern fahren erst noch bei seinem besten Freund vorbei, der mit ihm zusammen im Ölbusiness arbeitet. Da werden wir vorgestellt und der kleine Sohn bringt uns Chipstüten ans Auto. An einem Palmengarten sagt er: „five minutes please“, wäscht sich im Bewässerungskanal und huscht schnell in eine kleine Moschee, um das Mittagsgebet nachzuholen, das er wegen uns verpasst hat. Wir sehen solange zu, wie ein Gastarbeiter Gras aus einem der Gärten in einen Pickup verlädt. Am Bewässerungskanal gibt es auch zwei Waschkabinen. Sie bestehen aus Mauern bis Kopfhöhe mit einem Trittstein innen, der einem Zugang zum Falaj ermöglicht. Man kann da mit Hilfe eines Eimers duschen, was die Gastarbeiter auch heute noch tun. Auf dem Rückweg zu seinem Haus kommen wir auch an einer Sonnenuhr vorbei, die die Wasserzuteilung für die einzelnen Gärten regelt. Ein Stab und viele Markierungen für die Bauern. Fällt der Schatten auf sie, bekommt dieser Bauer 30 min Wasser vom Wasserwärter.
Dann geht es zu ihm nach Hause. Ein schöner ummauerter Garten, überall gesammelte Muscheln in diversen Behältern. Es gibt einen richtigen Gästebereich, einen großen Salon (wie wir ihn ja schon kennen) mit Sofas rundum mit Sitzplätzen für 18 Personen und nebenan ein Gästebad. Eine Tür führt nach hinten ins Haus. Hier verschwindet er, um Kaffee und Süßigkeiten zu holen. Seine Frau tritt nicht in Erscheinung, wohl aber die drei Söhne, 10, 8 und 6 Jahre alt, die uns alle mit Handschlag begrüßen.

Ein Sohn reicht uns Wasser (gekühlt und ungekühlt) und wird so in die Gastfreundschaft eingebunden. Unser Gastgeber spricht recht gut Englisch und es ist interessant, in ihm einen Omani der gehobenen Mittelschicht kennen zu lernen. Er ist 35 Jahre, hat vier Kinder und arbeitet als „production manager“ auf einem Ölfeld. Er reist gerne, zeigt uns Bilder eines Jagdausflugs nach Tatschikistan (mit toten Hasen im Vordergrund) und plant eine Reise nach Polen und Tschechien, im Iran war er auch mehrfach. Den alten Sultan lobt er in höchsten Tönen. „Before 1970 there was nothing here“. Zum Abschied bekommen wir ein Fläschchen Parfum im roten Samtbeutel und Safran aus dem Iran. Wir revanchieren uns mit den mitgebrachten bayrischen Playmobilmännchen für die Kinder.
So ist es relativ spät, als wir unseren Stellplatz erreichen, ein wunderschönes Wadi in einem Felsental. Wir kochen noch etwas und genießen den schönen Sternenhimmel. Ararat kommt auf einen Schluck vorbei.

Tag 093 (13.02.2020)

Heute werden wir bereits um 8:30 am Stellplatz zu einer ganztägigen Geländewagentour abgeholt. Zuerst geht es in nahe gelegene Nizwa zur Besichtigung des Forts. Hier sehen wir zum ersten Mal seit Maskat eine für Touristen geschaffene Attraktion. Im Fort ist sehr nett das Leben in einer Oasenstadt dargestellt. Es gibt einen Palmengarten mit Bewässerungskanal, Kamele und Kühe, und „Bewohner“. Eine Frau bäckt omanisches Brot, andere verkaufen Handarbeiten. Auch eine omanische Schulklasse in Schuluniform ist da.

Der Blick vom Wachturm des Forts auf die Stadt ist besonders schön! Danach geht es den Jebel Shams hoch, hier sind Geländewagen absolut notwendig. Oben laufen wir am Rand des Plateaus entlang (völlig ungesichert) und schauen hinunter in einen tiefen Canyon. An seinem Rand kann man unter einem Überhang eine alte Siedlung erkennen mit zugehörigen Terrassengärten, nur zu Fuß über einen Pfad erreichbar. Das erinnert stark an die alten Indianerpueblos im Südwesten der USA. Der Unterschied ist, dass diese Siedlungen bis in die 80er bewohnt waren.

Nach einem Mittagessen in einem Bergresort geht es den Berg wieder hinunter, an Nizwa und unserem Stellplatz vorbei eine andere Bergstraße hoch zum Jebel Akhdar, bzw. dem Plateau auf dem der Ort Saiq liegt. Mittlerweile ist es bereits fast vier Uhr, die Entfernungen sind groß. Die Straße hier ist geteert, darf aber wegen der Steigungen trotzdem nur von Geländewagen (4×4) befahren werden, an ihrem Beginn ein Polizeiposten, der den Zugang kontrolliert.

Oben auf dem Plateau besichtigen wir eine andere verlassene Lehmstadt am Rand eines Wadis und fahren dann noch zu einem weiteren Aussichtspunkt, von dem aus man mehrere solcher Siedlungen mit ihren Terrassen erkennen kann. Leider alles im Gegenlicht, aber das Warten auf eine Wolke führt dann doch noch zu einigen schönen Fotos.

Es ist nach sechs, bis wir wieder an unseren Autos sind, alle leicht desorientiert und schwindelig nach den vielen, vielen schnell gefahrenen Kurven.

Tag 094 (14.02.2020)

Wieder frühes Aufstehen, denn wir wollen zum Freitagsmarkt nach Nizwa und der ist nur von 7:30 bis 10:00. Trotz der Kühle des Morgens frühstücken wir draußen wie fast immer und verkriechen uns nicht in die Autos wie unsere Mitreisenden.

Der Markt ist das frühe Aufstehen wert! In einem Ring werden zuerst Ziegen und Schafe, später Rinder herumgeführt, die Umstehenden geben dann ihre Gebote ab.

Auch hier wiedereine Möglichkeit für eine etwas lebendigere Darstellung

https://youtu.be/ycNbuO4sGfY

https://youtu.be/NBwdqo_-9×4

Auch hier sollte zur besseren Darstellung bei Youtube die Einstellung HD1080p gewählt werden.

Ein Meer aus weißen Dishdashas und bunten Kummahs (omanische Hütchen).

Vor uns steht ein junges Beduinenpaar, sie bunt gekleidet mit Gesichtsmaske, in der Hand Handy und Portemonnaie, er in dunklem Gewand mit Turban und Sonnenbrille. Sie haben bereits eine schöne Ziege gekauft und wählen mit Bedacht noch eine weitere junge Ziege aus. Dann ziehen wir noch durch den Souk, der allerdings bereits ziemlich touristisch ist. Viele Deutsche, Franzosen und Italiener. Der Souk ist im alten Stil neu gebaut, mit Fleisch- und Fischmarkt mit zugehörigen Kühlräumen, Obstmarkt, Dattelmarkt etc. Im Handwerksbereich erstehen wir einen Klappspaten. Den haben wir zuhause vergessen und fühlen uns nun gerüstet für den Rest der Reise.
Später bekommen wir von Ingrid und Manfred einen Umschlag überreicht, den sie auf dem Parkplatz unter ihrem Scheibenwischer gefunden haben. Darin ein Foto von uns in Jalals Salon in Adam. Also muss Jalal auf dem Markt in Nizwa gewesen sein, den auffälligen Iveco von Manfred und Ingrid gesehen haben und das zum Anlass genommen haben, das Foto von uns zweimal ausdrucken zu lassen und am Auto zu deponieren. Unglaublich, oder?
Unser Stellplatz ist sehr schön gelegen, mit Blick auf die Oase und die alte Stadt von Al Hamra mit den Bergen des Jebel Shams im Hintergrund.

Um 15:00 geht es zu einem Spaziergang durch die Palmengärten in den Ort. Hier soll es 8000 Dattelpalmen geben, das Ziel ist es die Zahl auf 10.000 zu erweitern. Grund und Boden in so einem Palmengarten ist extrem teuer, 100 m2 liegen angeblich bei 250.000 €. Nachvollziehbar, weil es so wenige Palmengärten und so viel Wüste gibt. Neben dem Weg verläuft der Bewässerungsgraben und plätschert munter vor sich hin. Das Lehmdorf ist schön, ähnlich wie wir es in Adam gesehen haben.

Ein Haus ist von einem Omani als Museum eingerichtet worden. Er hat es schön renoviert und zwar ohne die alte Patina zu zerstören, so dass es authentisch wirkt. In den Nischen stehen alle möglichen Haushaltsgeräte, die er gesammelt hat und es wirkt gemütlich und wohnlich und wegen der dicken Lehmwände auch angenehm kühl. Innen zeigen drei Frauen traditionelle Tätigkeiten, eine röstet Kaffee, eine bäckt Brot, die dritte webt eine bunte Borte.

Sie tragen alle die traditionellen bunten Gewänder, nicht die neumodische schwarze Abbaya. Früher muss man sich im Oman als Frau bunt gekleidet haben, heute gilt die schwarze Abbaya als chic und modern und die alte Kleidung als bäuerlich. Das ist schade!

Unsere Wohnmobile stehen aufgereiht an der Kante eines Berges über der Oase und dem Ort. Abends gibt es wieder einen Geburtstagsumtrunk. Christine hat zwar erst in Saudi Geburtstag, möchte aber den mitgebrachten Sekt nicht dorthin mitnehmen.

Tag 095 (15.02.2020)

Geweckt werden wir von einer Kakophonie von Muezzin denn wir sind im Einzugsbereich von 6 Moscheen und jeder singt anders. Die Vielzahl an Moscheen ist typisch für den Oman, es scheint, als hätte niemand einen längeren Weg als 500m bis zur nächsten Moschee. Beeindruckend ist auch, wie tief verhaftet die Menschen ihrem Glauben sind. Am Freitag sind die Parkplätze vor den großen Hauptmoscheen immer brechend voll. Wir drehen uns nochmal um und schlafen weiter, denn wir haben beschlossen, auf den heute Morgen anstehenden Besuch einer Höhle zu verzichten und lieber einen ruhigen halben Tag einzulegen und den Blick noch eine Weile zu genießen. Erst am frühen Nachmittag brechen wir auf, um 15:00 steht eine Führung durch das Fort Jabrin an, wo wir auch die letzte Nacht im Oman verbringen werden.

Typisch für alle diese Forts ist ihre verwinkelte Anlage, die unzähligen Treppen, die großen Salons für Damen und Herren, das Dattellager (in Jabrin das größte im Oman) und ihre Dachterrassen.

Die Datteln dienten zwei Zwecken: Notration und Verteidigung. Wo bei uns Pech auf die Angreifer geschüttet wurde, hat man hier heißen Dattelsaft verwendet.
Am Abend wieder ein Umtrunk mit Häppchen, diesmal feiert Jorg seinen 75. Geburtstag. Es gibt Wein, der entsprechend dem lustigen Deutsch von Guide Dima „dekoriert“ ist, also so abgedeckt, dass nicht zu erkennen ist, dass es sich um Wein handelt.

Tag 096 (16.02.2020)

Wegen des Grenzübertritts Oman/ VAE fahren wir noch im Dunklen los. So sehen wir zum ersten Mal, wie die Schüler von Schulbussen eingesammelt werden, offenbar beginnt der Unterricht um 7:00. Alle Jungs, ob groß oder klein tragen weiße Dishdashas mit Kummahs. Mädchen sehen wir keine. Ihre Uniform kennen wir bereits: blaue Abayas mit weißen Kopftüchern.
Der Oman verabschiedet sich mit dichtem Nebel, der sich erst kurz vor der Grenze auflöst. Es hat nur 11°. In den VAE geht es erst mal zu Lulu einkaufen. Ich und einige andere Damen legen uns für Saudi Arabien vorsichtshalber eine Abaya zu. Die Kleidervorschriften für Saudi Arabien sind verwirrend und die Guides raten zu sehr konservativer Kleidung, da wir seit vielen Jahren die erste Gruppe von Abenteuer Osten sind, die einreisen darf. Ich sehe das pragmatisch, andere machen eine große Sache daraus und wollen aus Prinzip keine Abaya tragen. Aber bevor man eine Hose unter dem Rock und eine langärmelige Jacke über der Bluse trägt, scheint mir die Abaya (mit wenig darunter) komfortabler.
Unser Stellplatz liegt im „Green Mubazarrah“, einem Park am Rande von Al Ain am Fuß des 1240 m hohen zerklüfteten Berges Jebel Hafit, der wie eine Insel aus der Wüste aufragt. Der Park ist ein Anziehungsort für die Städter aus Dubai und Abu Dhabi, weil er so grün ist. Am Wochenende ist hier die Hölle los, alle kommen, um den dank intensiver Bewässerung grünen Rasen und die Palmen rund um den kleinen Stausee zu genießen. Übernachten kann man in zwei Siedlungen von Cottages, die Nacht kostet zwischen 200 und 300 €. Für uns ist das nicht so attraktiv, aber, wenn man nur Staub und Wüste kennt, sieht man das anders. Außerdem ist auch die Luftfeuchtigkeit geringer als an der Küste.

Am Abend feiert die Reiseleitung unseren erfolgreichen Grenzübertritt mit Wein und Whiskey, natürlich in gut getarnten (dekorierten) Behältern und in kleinsten Mengen pro Person! Plötzlich heißt es, „allen Alkohol weg!“, gefolgt von hektischer Aktivität. Der Parkleiter ist im Anmarsch, um mit uns zusammen ein Gruppenfoto zu machen.
Abends gehen wir essen in ein Restaurant im Park. Allerdings ist die lang entbehrte Pizza eine ziemliche Enttäuschung: Aber man kann wenigstens schön draußen sitzen und die Limonade mit Pfefferminze ist sehr lecker.

Visits: 403

2 Antworten

  1. Hallo Ihr Beiden,
    die wunderschönen Fotos von Eurer Bergtour und die Architektur des Forts fand ich beeindruckend.
    Genießt die Sonne, hier regnet es diese Woche viel…

    Liebe Grüße und eine weiterhin abwechslungsreiche und sichere Reise

  2. Hallo Ihr Zwei,

    wieder mal ein toller Bericht.

    Das Schild hat uns besonders gefallen. Hattest Du nen Schraubenzieher dabei?

    Liebe Grüße und weiterhin gute Fahrt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert