Unterwegs mit unserem Wohnmobil Balu

Die Welt ist zu schön, um darüber hinweg zu fliegen

Entlang des Kystriksveien von Bodö nach Namsos

Der Kystriksveien (Küstenstraße) ist insgesamt 650 km lang und führt auf der Straße RV17 entlang der Küste von Helgeland. Enthalten sind insgesamt sieben Fährpassagen zwischen 10 und 60 min Dauer. Für diese Strecke haben wir uns 7 Tage Zeit gelassen.

Am frühen Abend des 28.8. kommen wir nach einer stürmischen Überfahrt und viel später als geplant in Bodö an. An vielen Stellen im Salon der Fähre sind Spender mit Spucktüten platziert und sie werden auch genutzt. Erst als die Fähre sich zwischen den vor Bodö liegenden Schäreninseln durchschlängelt, lässt der Wellengang deutlich nach und das Schiff liegt wieder ruhig im Wasser. Bodö (56.000 Einwohner) zeigt sich um den Hafen herum mit viel moderner Architektur. Hier ist überall so viel Platz neben der Straße und die Berge nicht mehr so schroff und steil. Anders als auf den Lofoten und den Vesteralen haben hier Gletscher die Granitberge rund geschliffen. Peter ist begeistert, dass er seit langer Zeit mal wieder im 5. Gang fahren kann.

Unser Ziel für den Abend ist der 20 km entfernte Saltstraumen, der stärkste Gezeitenstrom der Welt. Er wird von einer hohen Brücke überspannt. Diese werden wir insgesamt 5mal überfahren, wohl ein touristischer Rekord! Das erste Mal, um zum Campingplatz auf der anderen Stromseite zu kommen. Der bietet einen schönen Blick auf die Strudel, aber leider nur Rasenplätze und die sind nach dem vielen Regen der letzten Tage ein einziger Sumpf. Der Besitzer meint, er würde uns notfalls wieder rausschleppen. Wir verzichten dankend und fahren über die Brücke zurück in den Ort zum anderen Campingplatz. Der ist super hässlich, besteht aus einer gekiesten Fläche mit Blick auf die Schule und die Durchgangsstraße. Unsere Ansprüche an einen Stellplatz sind mittlerweile ziemlich hoch und wir sind uns einig, dass wir hier nicht bleiben wollen! Zum dritten Mal geht es über die Brücke. Jedes Mal sehen wir eindrucksvolle Strudel, halten aber nicht an, um ein Foto zu machen, weil uns die Suche nach einem Nachtplatz wichtiger ist. 10 km weiter auf der Straße 17 finden wir eine breite, windgeschützte Ausbuchtung vor einer Brücke. Der Ausblick auf einen Meeresarm ist auch schön. Notgedrungen lassen wir uns hier nieder. Nachts regnet es wieder heftig und erstaunlicherweise ist auch viel Verkehr, die Nacht wird also wieder nicht ruhig.

Am nächsten Morgen fahren wir zurück zum Saltstraumen, um uns die Strudel in Ruhe anzuschauen. Ulrike läuft in Regenhosen und Regenjacke bei strömendem Regen über die Brücke, Peter fährt mit dem Auto, weil er nicht schwindelfrei ist und bei dem Regen auch froh um diese Entschuldigung ist. Die Brücke ist zu Fuß wegen ihrer Höhe tatsächlich ziemlich gruselig und so tolle Strudel wie gestern sind auch nicht zu sehen, obwohl die Gezeiten eigentlich richtig stehen sollten. Und somit kommen wir zur fünften und abschließenden Überquerung des Saltstraumen in Richtung Süden!

Die Fahrt ist leider durch das schlechte Wetter sehr beeinträchtigt. Von den Bergen sehen wir fast nichts, weil sie sich in Wolken hüllen und für die Wasserfälle gilt das gleiche.

Bei Regen und Nebel fotografiert man nicht viel. Alle Berge hüllen sich in Wolken!

In Örnes kaufen wir ein denn morgen wollen wir zum Svartisen Gletscher (Svartisen = schwarzes Eis, er erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 370km²) und dafür benötigen wir Proviant für eine Brotzeit. Wir übernachten am Infozentrum „Holand“ für den Svartisen Gletscher, das aber zu dieser Jahreszeit bereits geschlossen ist. Im Sommer müssen sich hier die Wohnmobile drängeln, nun sind wir zwei Fahrzeuge und stehen weit auseinander. Der Blick von hier zum Gletscher soll spektakulär sein. Tatsächlich lichten sich im Lauf des Nachmittags die Wolken und wir sehen den Gletscher und den Holandsfjord immer mal wieder direkt von unserem Fenster aus. Der Gletscher liegt auf der anderen Seite des Fjords und ist nur mit dem Boot und einem Fußmarsch zu erreichen. Glücklicherweise fährt das Boot im August noch unter der Woche, ab 1.9. ist Schluss damit.

Warten auf den Isprins, den Eisprinz. So heißt das Schiff, das den Fjord überquert

Am Morgen des 30.8. sind wir um halb elf an der Anlegestelle des Bootes. Das Wetter ist passabel, freie Sicht auf den Gletscher, kalt, aber kein Regen. Um elf legt dann das erste Boot des Tages an und es könnte losgehen. Leider müssen wir dann noch 20 min auf die Hurtigruten Gruppe warten, die diesen Ausflug vorgebucht haben. Das sorgt für Murren der Wanderer an Bord, die alle so schnell wie möglich loswollen, schließlich fährt das letzte Boot um fünf Uhr wieder zurück.

Nun sind wir schon näher am Gletscher

Von der Anlegestelle auf der anderen Seite geht es 3 km zu Fuß durch Felder und lichten Wald auf einem bequemen Weg bis zur Hütte Brestua am Gletschersee und dann entlang des Sees bis zum Fuß der Felsen. Ab hier wird der Weg für unser Können und unsere Kondition schwierig. Man klettert über Felsen und folgt den Markierungen, einen Weg im eigentlichen Sinn gibt es nicht. Je höher man kommt, desto weniger sieht man vom Gletscher. Das steigert natürlich den Ehrgeiz zumindest zum ersten Aussichtspunkt zu kommen.

Ab jetzt geht es über die Felsen. Anfänglich noch mit Hilfen, aber die hören bald auf

Der Ausblick ist dann die Mühe wert, auch wenn es, kaum dass wir auf dem Kamm sind anfängt zu regnen und auch ziemlich windig wird. Wir sind froh um unsere Regenhosen, Handschuhe und warme Kleidung. Nach einer Weile wird der Regen weniger und Peter kann sogar seine Drohne starten. 

Hier das Video:

Am Aussichtspunkt
Bei bedecktem Himmel erscheint der Gletscher blau
Peter kann mit seiner Drohne die Wanderer auf dem Gletscher fotografieren
Dann kommt die Sonne und der Gletscher wirkt heller
Die Wanderer auf dem Gletscher sind im Abstieg

Wir verzichten darauf, bis zur Eiskante weiterzugehen und essen unsere Brotzeit hier. Der Abstieg vom ersten Aussichtspunkt auf den nun nassen Felsen flößt uns genug Respekt ein und erfordert volle Konzentration. Ulrike benutzt ihre Bergstöcke und als wir den See erreichen, sind wir heilfroh, es geschafft zu haben. Nun noch 3 km bergab und dann bei Sonnenschein auf das letzte Boot um fünf Uhr warten. Im Video seht ihr, wie die Felsen beschaffen sind, über die wir nach unten mussten.

Abstieg im Regen

Nach dieser tollen Tour gönnen wir uns einen Campingplatz am Ende des Fjords in Furöy. Den haben wir gewählt, weil man bei Google Maps erkennen kann, dass man dort nicht auf Gras, sondern auf gekiesten Flächen steht. Die Warnungen der Campingplatz Besitzerin: „dont drive on the grass“ sind somit bei uns nicht nötig. Der Boden sei völlig durchweicht und man würde sich sofort eingraben. Und sie müsse dann jemanden organisieren, der die Leute wieder rauszieht. Überhaupt jammert sie über den vielen Regen, sie könne es gar nicht erwarten, nach Spanien zu fliegen, um endlich mal Sonne zu tanken!

Am Morgen des 31.8. fahren wir los, als wir die Fähre kommen sehen und sind somit ohne Wartezeit an Bord nach Agskardet. Von dort geht es auf schöner Strecke bei immer besser werdendem Wetter zum nächsten Fähranleger in Jetvik. Hier haben wir einige Wartezeit, die sich aber mit einem Spaziergang bestens überbrücken lässt. Direkt am Fähranleger liegt die kleine Schule, um den Berg herum der kleine Supermarkt. Obwohl der Ort gefühlt aus 20 Häusern besteht, gibt es eine gut sortierte Abteilung für Wolle, außerdem Haushaltsartikel, Dekowaren sowie Angel und Bootszubehör. Und natürlich auch Lebensmittel!

Auf der Fahrt nach Jetvik

Die Verbindung von Jetvik nach Kilboghamn ist die sogenannte Polarkreisfähre, weil man während der etwas über eine Stunde dauernden Fahrt den Polarkreis überquert. Wir haben unsere Sitzkissen dabei und suchen uns einen Platz auf dem hinteren Außendeck und genießen die Mini Kreuzfahrt trotz der Kälte im Sonnenschein. Wunderbare Ausblicke bieten sich und am Ufer ist die Polarkreismarkierung gut zu erkennen.

Ulrikes Mütze bleibt leider an Bord liegen. Vielleicht überquert sie nun unzählige Male den Polarkreis?

Ausfahrt aus Jetvik
Noch sind wir nördlich des Polarkreises
Bootshäuser
Die Polarkreismarkierung: Eine Kugel, ähnlich der am Nordkap
Wir sitzen an Deck

Auch die Weiterfahrt vom Fähranleger in Kilboghavn nach Mo i Rana führt durch schönste Landschaften. Aber die Strecke zieht sich und wir sind erst kurz vor fünf in Mo i Rana und haben noch nicht einmal eine Mittagspause gemacht.

Kurz hinter dem Fähranleger Kilboghavn: Blick auf die Insel Aldra
Inselgruppe vor Stokkvägen

Nach Mo i Rana fahren wir nur, weil wir Gas brauchen und verlassen dafür die  RV17. Eine Flasche ist leer, die andere zumindest halb leer. Da die Norweger andere Campinggasflaschen verwenden als wir, muss man die deutschen Flaschen auffüllen lassen. Das wiederum geht nur an LPG Tankstellen und die sind rar. Nachdem wir keinen Gastank haben, können wir nicht einfach tanken, sondern sind auf jemanden angewiesen, der die Flaschen für uns füllt. Und leider hat der Laden bereits um vier zugemacht. Mist! Das bedeutet, dass wir hier übernachten müssen. In Mo gibt es nur einen Campingplatz neben dem örtlichen Stahlwerk, also keine schöne Lage. Wir sind kurz davor, uns auf einen der Großparkplätze im Ort zu stellen, finden dann aber auf der Stellplatz App eine kleine Marina etwas außerhalb.

Im Ort kaufen wir zuerst ein und nehmen uns dann jeder eine Pizza aus einem Pizzaladen mit. Der Platz an der Marina ist sehr nett. Hinter einer langen Reihe von großen roten Bootshäusern stehen wir mit Blick aufs Wasser und ein Leuchtfeuer. Die 200 NOK (20 €) für die Nacht wirft man einfach in einen Briefkasten ein. Der schöne Nachtplatz entschädigt für den Ärger mit den Gasflaschen. Wir heizen richtig ausgiebig, denn morgen gibt es Nachschub.

Besser als auf einem Großparkplatz in Mo zu stehen! Unser Blick vom Stellplatz im Sportboothafen
Bootshäuser in der Morgensonne

Nach dem Füllen der Gasflaschen fahren wir am 1.9. ein Stück die E6 denn von der Küstenstraße haben wir uns durch unsere Tankaktion ein ganzes Stück entfernt. Statt durch den Korgfjelltunnel zu fahren, nehmen wir die alte Straße über den Bergpaß des Korgfjells. Daß diese landschaftlich überaus reizvolle Straße eine ungute Entstehungsgeschichte hat, erfahren wir unterwegs. Sie heißt nämlich Blodveien (Blutstraße) weil sie unter großen Verlusten von jugoslawsischen Zwangsarbeitern unter Aufsicht der SS gebaut wurde.

Am Pass gehen wir ein Stück spazieren und genießen die Tundra artige Landschaft und die Aussicht auf die schneebedeckten Berge im Osten und Norden.

Auf dem Korgfjell
Blick vom Korgfjell
Bergsee am Korgfjell

Die Abfahrt vom Pass führt durch Bergwälder an Seen vorbei und erinnert an Kanada. Dann verlassen wir die E6 Richtung Küste.

Auf dem Weg zurück zur Küstenstraße

Kurz vor Sandessjöen halten wir an, um die Hängebrücke „Helgelandsbrua“ zu fotografieren und entdecken dabei den perfekten Platz für die Nacht: ein Plateau am Fuß der Brücke. Wir bleiben, obwohl es früher Nachmittag ist und genießen die Sonne auf einer improvisierten Holzbank hinter Balu. Es gibt immer etwas zu sehen: vorbeifahrende Schiffe, das Bergmassiv gegenüber, einen Seeotter im Wasser und natürlich die tolle Brücke.

Wegen dieses Fotostopps an der Helgelandbrua finden wir einen schönen Stellplatz
Balu muss unter der Brücke schlafen

Man sieht, dass wir vorsichtige Menschen sind. Wir stehen so, dass uns etwaige von oben kommende “Fremdkörper” nicht treffen würden.

Eine tolle Konstruktion!
Brücke bei Ebbe
Und noch eine Aufnahme mit der Drohne. Im Hintergrund rechts das Bergmassiv der "Sieben Schwestern"

Am Morgen des 2.9. geht es dann über die Brücke hinüber auf die Insel Alsta. Sie wird beherrscht von den „Sieben Schwestern“ einem langgezogenen Bergmassiv mit sieben Gipfeln. Geübte Bergsteiger können alle sieben Gipfel an einem Tag besteigen. In Angesicht des Bergmassivs folgern wir, dass diese Bergsteiger wirklich sehr geübt und ausdauernd sein müssen!

Vor der nächsten Fährüberfahrt von Tjötta nach Forvik ist noch Zeit und wir legen einen Stopp am Petter Dass Museum und Pfarrhof ein. Keiner von uns kannte vorher Petter Dass, aber in Norwegen ist er sehr bekannt. Petter Dass (1647-1707) war ein bekannter norwegischer Theologe Lyriker und Verfasser von Kirchenliedern. Der alte Pfarrhof vermittelt eine friedliche Stimmung, leider ist die Kirche (aus Stein!) geschlossen. Das Museum ist für uns nur wegen seiner Architektur von Interesse. Man hat aus einem Granithügel zwischen Kirche und Fjord wie mit dem Messer eine schmale Scheibe herausgetrennt und dort einen länglichen, mit Metallplatten verkleideten, schmalen Bau eingesetzt. Sehr interessant!

Die Kirche, an der Petter Dass Pfarrer war
Der Pfarrhof gegenüber der Kirche
Felder am Pfarrhof
Museum neben der Kirche, in den Hügel hineingesetzt. Auf der Meerseite ragt es über das Wasser

Nun müssen wir uns sputen, die nächste Fähre in Tjötta am Südende der Insel zu erreichen. Hier läuft die Insel sanft in einer lieblichen Landschaft aus. Tjötta selbst ist ein ungemein friedliches Örtchen. Als die Fähre einläuft, wundern wir uns, dass es zwischen Entladen und Beladen eine 10 minütige Pause gibt. Als wir die Fähre genau anschauen, erkennen wir warum. Es handelt sich um eine topmoderne Hybrid Fähre (Baujahr 2022), die sich beim Anlegen an eine Ladestation andockt und auflädt.

Das Örtchen Tjötta
Typische Ladestation für die Fähre, hier in Vennesund
Not Ladestecker, falls die automatische Ankopplung nicht funktioniert

Die Überfahrt nach Forvik ist somit nicht nur wegen des Blickes über die Inseln eine Genuss, sondern auch, weil die Fähre fast lautlos durchs Wasser gleitet. Wir sitzen an Deck in der Sonne und genießen ein Eis. Es gibt ein großes Sortiment an Erfrischungen, zu erwerben gegen Kartenzahlung in Selbstbedienung auf Vertrauensbasis. In Forvik geraten wir ans Ende der Auto Karawane weil wir kurz in der Stellplatz App nach einem Nachtplatz suchen. Das führt dazu, dass wir es gerade noch zur nächsten Fähre am Ende der Insel schaffen. Die Insel ist klein und die Abfahrten der Fähre offensichtlich so getaktet, dass Zwischenstopps nicht eingeplant sind. Auch diese Fähre wieder eine E-Fähre!

Unser Ziel für heute ist Brönnöysund, weil wir morgen zum Berg Torghattan wollen, der dort in der Nähe liegt. Brönnöysund ist eine unglaublich schön gelegene, nette kleine Hafenstadt mit einer abenteuerlich geschwungenen hohen Brücke hinüber zur Insel Torget. Unzählige Inseln und Schären schützen den Hafen vor der offenen See. Wir übernachten auf Torget direkt am Wasser mit Blick auf die Schären. Das Etablissement ist eine Kombination aus 4 Stellplätzen für Wohnmobile, einem Hotel, sehr schönen Rorbuern und einer Fischzuchtanlage(!). Waschmaschine und Trockner sind im Preis inkludiert, also wird noch schnell eine Maschine Wäsche gewaschen.

Blick von der Brücke nach Brönnöysund
Bootshäuser in der Nähe unseres Stellplatzes
Ebenfalls in der Nähe des Nachtplatzes: maritimes Ambiente mit Anker

Am 3.9. geht es ans Ende der Insel zum Fuß des 245 hohen Granitkolosses Torghattan. Das Besondere an diesem Berg ist, dass er ein Loch hat. Auf halber Höhe gibt es eine 160 m lange Durchgangshöhle, die so groß ist, dass man sie aus weiter Entfernung als Loch im Berg erkennen kann. Auf der östlichen Seite führt ein gut ausgebauter, wenn auch steiler Weg zur Höhle hinauf. Man kann durch die Höhle hindurch gehen und auf der anderen Seite wieder hinabsteigen und dann entlang der Küste zum Ausgangspunkt zurückgehen. Genau das tun wir, auch wenn der Abstieg auf der westlichen Seite recht abenteuerlich ist, weil er über Geröllfelder und Felsbrocken führt. Dafür kann man auf der anderen Seite ein tolles Foto machen: das Loch im Torghattan mit schönem Vordergrund.

Im Video sehr ihr Peters Drohne durch das Loch im Berg fliegen:

Durch den Durchbruch geht es mit Treppen und über Felsen
Blick aus dem Durchbruch hinaus auf Meer
Der Abstieg zum Meer hinunter ist mühsam
Das ist das Loch aus der Luft
Und von unten aus gesehen
Blick aufs Meer mit der Drohne. Wir stehen auf der kleinen Brücke!

Kurz hinter Bronnöysund finden wir einen sehr schönen Nachtplatz, der einige km von der Hauptstraße entfernt und somit absolut ruhig ist. In einer kleinen Bucht hat ein örtlicher Verein einen Unterstand errichtet, es gibt mehrere Grills und die Möglichkeit aus einer gefassten Quelle Wasser zu schöpfen. Wir sind erstmal ganz alleine, später am Abend kommt noch ein norwegisches Wohnmobil dazu.

Blick vom Nachtplatz auf den Torghattan mit seinem Loch

Um 23:00 gehen wir ohne große Hoffnung nach draußen, um zu schauen, ob wir Nordlichter sehen können. Obwohl der Himmel klar ist, ist über uns eine längliche Schleierwolke zu sehen, die plötzlich anfängt, ihre Form zu ändern. Mit zunehmender Dunkelheit wird die Erscheinung immer intensiver, wir sehen tatsächlich Nordlichter und sind total begeistert. Wir fotografieren wie verrückt und sehen, dass auf den Fotos die grüne Farbe viel intensiver ist. Mit dem bloßen Auge erscheinen die Nordlichter eher weiß mit grünlichem Schimmer. Nachts wacht Ulrike auf und schaut aus dem Fenster am Bett und sieht richtig wabernde Nordlichter! Und das vom warmen Bett aus!

Das erste Nordlicht unseres Lebens

Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Süden. Die letzte Fährüberfahrt der Helgelandsroute steht zwischen Vennesund und Holm an. Danach geht es weit ins Inland, zwar immer noch an Fjorden entlang, die aber eher wie Bergseen wirken, vor allem weil die umliegenden Berge nun dicht bewaldet sind. Vorbei ist es mit der Schärenlandschaft, die uns um Bronnöysund herum so gut gefallen hat.

Letzte Fährüberfahrt des Küstenweges

Wir wollen in der Gegend von Namsos übernachten, weil wir morgen zum dortigen Wohnmobilhändler mit Werkstatt wollen, weil sich unsere Aufbau Tür von aussen fast nicht mehr öffnen lässt. Peter hat bereits selber versucht, an den Mechanismus zu kommen, bekommt aber die Türverkleidung nicht ab. Kein richtiges Problem, aber unbequem. Der zweite Anspruch an den Stellplatz ist, dass er einen weiten Blick auf den Himmel bietet, weil heute wieder Nordlichter vorhergesagt sind. Wir finden einen perfekten Platz, leider 30 km von Namsos entfernt Richtung Süden. Es war ein langer Fahrtag und wir sind froh, endlich am Ziel zu sein. Wieder eine kleine Marina mit Selbstregistrierung. Es gibt auch eine Dusche und Waschmaschine und Trockner, alles unüberwacht und offen zugänglich, auf Vertrauensbasis wie so oft hier.

Auf dem Weg zur Marina in Salsnes sind viele Brücken zu queren

Um 23:00 gehen wir warm angezogen nach draußen und sehen sofort den Beginn der Nordlicht Show. Heute Nacht sogar noch um einiges stärker als gestern. Ganz toll, aber irgendwie auch anstrengend, weil man sich nicht mehr lösen kann und viel zu spät ins Bett geht. Ein schöner Abschluss unserer Tour entlang dem wirklich zu empfehlenden Kystriksveien.

Die Show beginnt....

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4 Antworten

  1. Glückwunsch zu den ersten Nordlichtern – und zu all den wunderbaren Eindrücken und Bildern.
    Danke fürs Teilen

    Ruth

  2. Hallo Ihr Beiden,
    wieder ganz tolle Bilder. Der Stecker imponiert mir! Ob ich mir alle diese Fähren antun würde, ich glaube nicht. Aber es gab ja offensichtlich keine Alternative.
    Svartisen kenne ich von einer Reise vor über 20 Jahren. Da sah er noch um einiges größer aus.

    wenn ich Eure Bilder und die Berichte lese schüttelt mich das Reisefieber ganz gewaltig. Leider sind wir seit 4 Wochen – und für weitere 4 Wochen – mit Hausrenovierung beschäftigt und die Bretagne muss warten…
    Gute Heimreise,
    herzliche Grüße
    Horst und Debbie

  3. Ihr habt ganz tolle Erlebnisse und macht herrliche Fotos. Ich habe großen Respekt vor euren Kletterleistungen. macht weiter so. Hier gibt es nur Peacemakers Proben.
    Weiterhin eine gute Fahrt und positive Erfahrungen wünscht euch Gerd

  4. Das war wieder sehr spannend, eure Erlebnisse mitverfolgen zu dürfen. Vor allem die Aufnahmen aus der Luft sind wieder toll. Und natürlich Aurora!
    Gute Weiterreise und seid aus den Niederlanden gegrüßt.
    Corinna und Roland

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